"Thunderbolts*" - eine emotionale Überraschung aus dem Hause Marvel | Breitbild
Der neue Superheld*innen-Film von Marvel lässt es nicht nur krachen, sondern befasst sich auch mit der menschlichen Psyche
30.04.2025 Ron Stoklas
Die einen lieben sie, den anderen sind sie komplett egal - es geht um die Superheld*innen Filme von Marvel. Am 01. Mail 2025 erscheint mit Thunderbolts* ein neuer Streifen. FluxFM-Redakteur Ron Stoklas sagt, selbst, wenn ihr sonst nichts mit Marvel am Hut habt, habt ihr hier eine gute Zeit im Kino!
"Thunderbolts*" - worum geht es?
Elitespionin und Attentäterin Yelena Belova hat zuletzt vor allem für eine Person gearbeitet: Valentina Allegra de Fontaine - die Direktorin des CIA. Sie und weitere zweifelhafte Figuren aus dem Marvel-Universum - darunter John Walker aka U.S. Agent oder Ghost, haben ihre Drecksarbeit erledigt und unliebsame Personen aus dem Weg geräumt. Als sie jedoch selbst ins Fadenkreuz ihrer Chefin geraten, heißt es: Zusammenarbeiten…
FluxFM-Kritik: Auch Superhelden haben innere Dämonen
Die Marvel-Formel ist simpel: Böse greifen an und die Held*innen siegen in 99 Prozent der Fälle. Deeper ist es oft nicht. Dass ausgerechnet Thunderbolts*, ein Film über eine Loser-Truppe aus Anti-Helden, der von vielen Fans bei seiner Ankündigung angezweifelt wurde, am Ende nicht nur zwei Stunden unterhält, sondern auch emotional berührt, dürfte viele Fans von Marvel überraschen.
Ein Grund: Der Film geht sehr intensiv auf die inneren Kämpfe der Figuren ein - beispielsweise im Fall der von Florence Pugh gespielten Elitespionin und Attentäterin Yelena Belova. Ihr Job hat im Lauf der Jahre Spuren in Form verschiedenster Traumata hinterlassen, zudem hat sie den Tod ihrer Schwester Natasha - der aus früheren Filmen von Scarlett Johansson gespielten Black Widow - noch nicht überwunden.
Wie Yelena geht es auch den anderen Figuren des Films - alle haben mit ihren ganz eigenen inneren Dämonen zu kämpfen. Und das vor allem allein. Die Gruppe der Thunderbolts gleich nämlich eher einer per Zufall zusammengewürfelten Zwecksgemeinschaft. Eine Chaostruppe bei der niemand im Vorfeld erwarten würde, dass sie als Team funktionieren. Sie alle sind eigentlich Einzelgänger, vertrauen nur sich selbst und sehen in anderen nur das schlechte.
Am Ende ist auch Thunderbolts* auf gewisse Weise ein Film, der der Marvel-Formel folgt, aber da ist mehr. Der Film von Regisseur Jake Schreier ist überraschend menschlich, zeigt die Konflikte seiner Helden intensiver, als es andere Filme des Marvel Cinematic Universe. Egal ob Elitespionin, Supersoldat oder gar gottgleicher Supermensch - sie alle haben ihr Päkchen zu tragen. Bei letzterem zeigt sich dies sogar auf verherrende Weise. Der per Forschungsprojekt in den neuen Superhelden Sentry verwandelte Bob ist psychisch instabil und entwickelt eine düstere Seite namens The Void. Ein Wesen, das nicht nur die Ängste seiner Gegner spürt, sondern diese auch per Handschlag in Schattenstaub verwandelt.
Thunderbolts* - Eine emotionale Überraschung von Marvel
Auf diese Weise ist Thunderbolts* in vielerlei Hinsicht eine Überraschung. Nicht nur erzählt der starbesetzte Film, eine actiongeladene, teils witzige Story. Immer wieder blickt der Film auf bemerkenswert sensible Weise auf Themen wie Einsamkeit, Verlust und Depression oder die Verarbeitung vergangener Traumata. Damit ist Thunderbolts* eine emotionale Überraschung - und das nicht nur für Marvel-Fans.
Film: Thunderbolts*| Kinostart: 01.05.2025 | Altersfreigabe: FSK 12 | Länge: 127 Minuten | Regie: Jake Schreier | Drehbuch: Eric Pearson, Joanna Calo | Cast: u.a. Florence Pugh, David Harbour, Sebastian Stan, Hannah John-Kamen, Olga Kurylenko, Wyatt Russell, Lewis Pullman, Julia Louis-Dreyfus, Geraldine Viswanathan