Vier Academy Awards für einen Film aus Deutschland - dieses Kunststück gelingt Im Westen nichts Neues von Edward Berger bei der Oscarverleihung 2023. Mit Konklave erscheint am 21. November 2024 der neue Film des Regisseurs im Kino. Für diesen blickt Berger hinter die Kulissen der Papstwahl im Vatikan - Skandale und Intrigen inklusive. FluxFM-Filmexperte Ron Stoklas über den Film.

"Konklave" - Worum geht es im neuen Film von Edward Berger?

© Leonine Distribution — Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) wird mit der Leitung des Konklaves beauftragt und findet sich während der Wahl zwischen Intrigen und Korruption wieder. Leonine Distribution

Der Papst ist tot. Die römisch-katholischen Kirche benötigt ein neues Oberhaupt. Ausgewählt wird der neue Papst durch die wahlberechtigten Kardinälen, die sich im Konklave versammeln. Im Mittelpunkt: Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes), der das Konklave leitet.

Als wäre die Leitung der Papstwahl nicht schon intensiv genug, muss sich Lawrence zudem mit den innenpolitischen Machtspielen der einzelnen Gruppen im Vatikan auseinandersetzen. Denn wer diese Wahl gewinnt, bestimmt die Ausrichtung der römisch-katholischen Kirche.

FluxFM-Kritik: Ein paranoider Thriller auf engstem Raum

Wer wird der neue Vertreter Christi auf Erden und was sind Menschen bereit für das Amt des Papstes zu machen? Diese Fragen stellt der Film Konklave. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris erleben wir das uralte Ritual der Papstwahl und blicken hinter die Kulissen der römisch-katholischen Kirche.

Schauspielerisch ist der Film hochklassig besetzt, wobei vor allem Fiennes überragt. Um ihn herum brillieren unter anderem Isabella Rossellini und Stanley Tucci. Für die passende Atmosphäre sorgt der Ton des Films. In den engen Räumen ist jeder Atmer spürbar. Zudem liefert Volker Bertelmann einen grandiosen Soundtrack ab.

"Eine Freude, wenn man an Projekten wächst" | Volker Bertelmann im Interview über "Konklave"

Das Ritual der Papstwahl als paranoiden Thriller über Macht, Intrigen und religöse Ansichten inszenieren - das hat den österreichisch-schweizerischen Filmemacher Edward Berger gereizt. Wenig überraschend für Berger gab es von Seiten der Kirche keine Unterstützung für das Projekt.

"Die Konklave ist natürlich interessant, weil sie so mysteriös ist und so sagenumwoben, weil wir nicht viel von kennen. Wir haben natürlich viel versucht hinter die Kulissen zu schauen. Diese Rituale haben wir versucht authentisch einzufangen und dazwischen mache ich einen Film. Den können wir kreieren, so wie wir wollen. Kardinäle und so erzählen uns natürlich nichts davon. Die können uns immer was anderes erzählen, aber nichts über die Konklave." - Regisseur Edward Berger im Gespräch

Konklave blickt dabei aber nicht nur auf die individuellen Konflikte der Papstwahl, sondern auch auf die Skandale der Kirche. Das Ergebnis ist ein intensiver Drama-Thriller-Mix auf engstem Raum. Ein Film, bei dem jeder Atem sitzt und, der wie gemacht ist, für die Stille des Kinos.