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27. März 1945 - Der letzte Deportationszug aus Berlin | Berliner Schnipsel

Vor 80 Jahren verließ der letzte Deportationszug Berlin – 42 Menschen überlebten. Ihre Geschichten.

27.03.2025 Matti Geyer

FluxFM erinnert an ein fast vergessenes Kapitel Berliner Geschichte

In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Der 8. Mai wird in Berlin deshalb als Feiertag begangen – ein Tag der Erinnerung und Mahnung. Anlässlich dieses historischen Moments erzählt FluxFM euch in einer Reihe ausgewählter Beiträge, was 1945 in Berlin geschah – und wie diese Ereignisse die Stadt bis heute prägen.

In dieser Folge geht es um den 27. März 1945. An diesem Tag verlässt der letzte Deportationszug die Stadt – vom schwer zerstörten Anhalter Bahnhof aus, wenige Wochen vor Kriegsende. Die Alliierten stehen bereits kurz vor Berlin, doch der fanatische Terror der Nationalsozialisten geht weiter.

42 Jüdinnen und Juden werden an diesem Tag nach Theresienstadt deportiert – viele von ihnen zuvor in sogenannten „Mischehen“ geschützt, untergetaucht oder aus Sammellagern geholt. Die Geschichten von Elisabeth Schröder, Julius Kronheim, Gisela Meisels und vielen anderen zeichnen ein Bild von unfassbarer Grausamkeit – und von übermenschlicher Überlebensstärke.

Was kaum zu glauben ist: Alle 42 Menschen überleben. Doch das macht das Geschehene nicht weniger erschütternd. Insgesamt wurden mehr als 50.000 Berliner Jüdinnen und Juden deportiert – die meisten von ihnen ermordet.

FluxFM-Redakteur und Stadtführer Matti Geyer hat die Deportationslisten recherchiert und die Geschichten hinter den Namen aufgedeckt.

Unser Dank gilt dabei ganz besonders Oliver Gaida, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, der mit seinem Wissen und Engagement wesentlich zur Recherche beigetragen hat.

Es ist passiert, und folglich kann es wieder passieren, warnte einst der Holocaust-Überlebende Primo Levi. Worte, die heute wieder bedrückend aktuell wirken – angesichts politischer Entwicklungen hierzulande und weltweit.

Erinnern ist keine Option, sondern Pflicht.