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 The Walt Disney Company 2023

"Deutsches Haus" - Eine Serie über das Schweigen der Deutschen | Breitbild

Die neue deutsche Serie von Streaminganbieter Disney+ erzählt vom ersten Frankfurter Ausschwitz Prozess im Jahr 1963

15.11.2023 Ron Stoklas

In den frühen 1960ern wollen die Menschen in der westdeutschen Bundesrepublik vor allem eines: Ihr Leben genießen und einfach nur an die Gegenwart und Zukunft denken. In dieser Zeit werden Land und Leute aus der selbstgeschaffenen Gemütlichkeit herausgerissen.

Im Dezember 1963 beginnt der erste Frankfurter Auschwitz Prozess. Ein Prozess, nach dem es nicht mehr möglich ist die NS-Verbrechen zu leugnen. Mit der Serie Deutsches Haus startet bei Disney+ die erste filmische Aufarbeitung des Themas.

Deutsches Haus: Worum geht es?

Frankfurt, kurz vor Weihnachten im Jahr 1963. Eva Bruns ist gerade beim vorweihnachtlichen Essen ihrer Familie als das Telefon klingelt. Die junge Frau wird als Dolmetscherin ans Gericht bestellt. Statt wie sonst trockene Wirtschaftsverträge übersetzt sie Aussagen ehemaliger Gefangener des Konzentrationslagers Auschwitz im Prozess gegen früheren SS-Offiziere. Die Schilderungen schocken Eva - auch, weil sie nichts davon wusste. Taten, die sie bis nach Hause begleiten. Die Gastwirtschaft "Deutsches Haus" ihrer Eltern.

Edith Bruhns: "Ich dachte, ich hätte alles vergessen. Jetzt erinnere ich mich plötzlich an so viele Dinge."
Eva Bruhns: "Woher kennt ihr die Mulkas? Er ist der Hauptangeklagte und ich habe das Gefühl, ich kenne die Frau von früher."
Edith Bruhns: "Wir kennen die Leute nicht."
Ludwig Bruhns: "Bitte glaub uns einfach."
Eva Bruhns: "Ich will, dass sie mir jetzt die Wahrheit sagt."

FluxFM-Kritik: Deutschland zwischen Leugnung und Schweigen

Mit Blick auf das Jahr 2023 ist die Serien Deutsches Haus erschreckend aktuell! Wir erleben, wie politisch rechtsextreme, teils faschistische Kräfte erstarken. Menschen relativieren NS-Verbrechen oder leugnen gar den Holocaust. Das ähnelt der damaligen Vergessenheit, als sich niemand an den Mord von Millionen Menschen erinnert und sich selbst als Opfer des NS inszeniert hat.

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Dabei ist die Serie, basierend auf der gleichnamigen Roman-Vorlage von Annette Hess, sehr respektvoll gegenüber Opfern und Überlebenden der NS-Verbrechen. Die Taten der Nationalsozialisten werden nicht voyeuristisch gezeigt. Alles entsteht durch die Schilderungen in der Vorstellung. Es ist brutales, schmerzhaftes Kopfkino, welches großartig besetzt ist- vor allem Katharina Stark spielt sich in den Vordergrund.

Im Laufe von Deutsches Haus werden nicht nur NS-Verbrechen öffentlich gemacht, es wird auch das kollektive Schweigen der Nachkriegszeit aufgebrochen. Ein Schweigen über die Ermordung von geschätzt mehr als einer Million Menschen allein in Auschwitz. Taten, die durch den Prozess nicht mehr zu leugnen waren. Es ist eine Serie über Verbrechen, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Eine Serie, die alle schauen sollten!