Frisch gepresst - 12.8.2022
Mit Kiwi Jr., HAVET und Kasabian
Kiwi Jr. - Chopper
Rasenmähen in Katar, Gewichtheben mit der E-Gitarre oder eine Prothese, die zwei Millionen Dollar kostet: Klingt wie die letzten Schnipsel aus dem Traum von vergangener Nacht. Tatsächlich sind es aber Textzeilen der Indie-Rocker von Kiwi Jr. - zu hören auf ihrem neuen, dritten Album Chopper. Ein Titel, der gut zum mosaikhaften Chaos auf der Platte passt. Musikalische Komponenten werden zerhackt und neu zusammengesetzt. Herausgekommen sind verrückte Lyrics, verspielte Keyboards, bunte Synthesizer- und Gitarrenpassagen.
HAVET - Mamas Lullaby
Dass aus dem verstaubten Casting-Jungle noch der ein oder andere musikalische Diamant hervorgehen kann, beweisen Mimi und Josy Vogler als HAVET. 2019 noch bei The Voice Kids gewonnen, gibt es jetzt die Debüt-EP Mamas Lullaby der Augsburger Schwestern. Den Beiden gelingt die Synthese aus Vocals, Texten und Produktion. HAVET haben überraschend früh einen Sound gefunden, der zu Ihnen passt. Ein Klangbild, das in Auszügen dem von Billie Eilish ähnelt. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob die Beiden das auch auf Albumlänge schaffen.
Kasabian - The Alchemist's Euphoria
Eine Trennung, auch eine einvernehmliche, tut meistens weh. So auch geschehen vor zwei Jahren bei der britischen Rockband Kasabian. Nachdem der - jetzt Ex-Frontmann Tom Meighan - wegen häuslicher Gewalt verurteilt wurde, tritt Gitarrist Sergio Pizzorno als Sänger vor das Mikrofon. Für den Neustart werden auf dem siebten Album The Alchemist's Euphoria gleich mal die Grenzen von Sound und Klang ausgetestet. Meditative Interludes, Drum and Bass-Einflüsse, aber eben auch typische Kasabian-Songs mit verzerrten E-Gitarren, die wie dafür gemacht sind, lauthals mitgegrölt zu werden.