Das FluxFM Hamburg-Programm verabschiedet sich vorläufig ab dem 1.8.2022
Alle Informationen und Hintergründe
Schweren Herzens haben wir entschieden, das redaktionell gestaltete Programm von FluxFM Hamburg und die Morgensendung Superfrüh ab 1. August vorläufig nicht weiterzuführen.
Ein redaktionell gestaltetes Vollprogramm finanziert man in der Regel durch eine UKW-Verbreitung und klassische Werbung im Werbeblock. Allerdings wird die Mediennutzung immer digitaler und wir haben deshalb versucht, seit Januar 2022 mit passenden Partnern und Supportern, das FluxFM Hamburg-Programm digital weiterzuführen und aufzubauen.
Von 7 bis 10 Uhr berichteten unsere Moderator:innen täglich bei Superfrüh darüber, was in Hamburg tagesaktuell wichtig war, getaktet durch halbstündliche lokale, nationale und internationale Nachrichten und ab 10 Uhr lief der gestaltete Soundtrack für euren Tag in Hamburg mit Tipps und Ticketverlosungen.
Allerdings müssen auch wir den Gürtel angesichts der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Entwicklung etwas enger schnallen.
Unserem Anspruch des Programm-Ausbaus als Plattform und Soundtrack für die Kreativszene Hamburg konnte unser Team trotz viel Engagement und Manpower nicht aufrechterhalten ohne Perspektive auf Refinanzierung oder UKW-Aufschaltung. Da dies nach wie vor unklar ist (Details könnt ihr bei „Hintergrund” nachlesen), haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, diesen Schritt zu gehen.
Vielleicht kommt in Zukunft noch eine UKW Chance, dann starten wir mit geballter Kraft wieder durch!
Wir bedanken uns herzlich bei euch für eure Unterstützung und auch, dass ihr das digitale Programm so gut angenommen habt und würden uns sehr freuen, wenn ihr die anderen Programme in der FluxMusic-App weiterhört: 30 von unserer Musikredaktion handkuratierte Programme warten auf euch. Song für Song mit Liebe kuratiert, Musik zum Entdecken und Wiederentdecken.
Schreibt an moin@fluxfm.de, wenn wir euch informieren sollen, wie es weitergeht!
Wir hören uns!
Euer Flux Hamburg Team
Zum Hintergrund
Alles begann mit einer wegweisenden Entscheidung der Landesmedienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein im Jahr 2019. Die Medienanstalt erteilte FluxFM nach Teilnahme am Ausschreibungs-Verfahren die Sendeerlaubnis zur Verbreitung des musikredaktionellen Programms für Hamburg auf UKW 97.1. Die bisher von Radio Energy genutzte Frequenz sollte an FluxFM übergeben werden. Gleichzeitig sollten die City-Frequenzen 91,7XFM und 104.0 Radio Hamburg City an den nicht kommerziellen Sender ByteFM wechseln. Hamburgs Musikszene und viele Hörerinnen und Hörer freuten sich auf eine vielfältige Radiolandschaft abseits vom Mainstream Formatradio.
Die Vorfreude war auch bei FluxFM riesig! FluxFM baute ein Redaktions- und Moderationsteam für Hamburg auf, mietete Räume, baute ein Sendestudio auf und bereitete sich auf den Sendestart am 1. August 2020 vor. Radio Energy klagte allerdings erfolgreich beim Verwaltungsgericht Hamburg auf Weiternutzung der Frequenz 97.1 bis eine von Radio Energy – auf Basis eines geltend gemachten Formfehlers – eingeleitete Klage zum Ausschluss von FluxFM aus dem Bewerbungsverfahrens entschieden worden ist.
Radio Hamburg stand uns unterstützend zur Seite und hatte im September 2020 die Interims-Nutzung der City-Frequenz 104.0 zur Verbreitung von FluxFM Hamburg angeboten, der Medienrat stimmte zu. Am 14. September 2020 ging FluxFM Hamburg auf Sendung, um Hamburg mit kompetent kuratierter – oftmals zuvor ungehörter – Musik sowie Informationen aus Politik und Kultur zu versorgen.
Seit Sendestart konnte FluxFM Hamburg gemeinsam mit Partnern wie dem Reeperbahnfestival und Freunden aus der Musikszene bisher über 6077 Stunden moderiertes Programm gestalten und sich fest in der popkulturellen Szene der Stadt verankern. Nicht nur in Beiträgen, Studiogesprächen und Spezialformaten, sondern auch in der täglichen Musikrotation setzen wir einen Fokus auf die innovative lokale Musikszene. Im vergangenen Jahr hat FluxFM Hamburg insgesamt 554 neue Songs ins Tagesprogramm aufgenommen, darunter zahlreiche bekannte Künstler:innen und Newcomer:innen aus Hamburg: Ilgen-Nur, Albrecht Schrader, Meute, Trümmer, Nina Chuba, Boy, Nils Frevert, Lùisa und viele mehr.
Die Entscheidung durch das Oberverwaltungsgerichtes Hamburg (OVG) bestätigte im März 2022 das Urteil des Verwaltungsgerichts. Wir hoffen auf eine Zulassung der Berufung gegen die gerichtliche Entscheidung, um den Programm-Aufbau in Hamburg gemeinsam mit euch fortsetzen zu können!