AUF DEM RADAR: #52 Lena Stoehrfaktor

Sie arbeitet als Sozialarbeiterin und mischt gleichzeitig das Rap-Game auf: Seit 20 Jahren macht die Berlinerin Lena Stoehrfaktor Musik über gesellschaftliche Missstände. Auf ihrem neuen Album „Pretty World“ geht's um Hardcore-Kapitalismus, Rechtsruck und Umweltzerstörung – und darum, wie sich die Menschheit in der Überwondung all jener Probleme selbst in die Tasche lügt.

Neben ihrer Rap Karriere macht Lena Community-Arbeit in Berlin-Neukölln. Die Auswirkungen sozialer Ungerechtigkeiten spürt sie hier an vorderster Front. Irgendwann ist sie so frustriert, dass ihr ein Burn-out den Boden unter den Füßen wegzieht. Seither hat die Rapperin gelernt: Sie muss gut aufpassen, an was und wem sie sich – auch in ihrer Musik – abarbeitet.

Auf "Pretty World" reiht Lena Stoehrfaktor darum politische Statements an mildere, persönliche Geschichten – wütet nicht nur gegen die Welt, sondern blickt auch mit klugem und kritischen Blick in sich hinein, erzählt von ADHS und nervigem Imposter-Syndrom. So geht relatable Rap, der ebenso scharfkantig wie feministisch ist.