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Rike van Kleef hat für ihre Studie die Repräsentanz von Frauen und anderen FLINTA-Personen auf Festivalbühnen untersucht.

Studie zu Geschlechter-Repräsentanz auf Festival-Bühnen | Rike van Kleef im Interview

Die Studie "Wer gibt hier den Ton an?" zeigt, dass deutlich mehr Männer als FLINTA-Artists auf Festivals spielen

04.03.2024

In wenigen Wochen beginnt die Festivalsaison 2024. Schon jetzt steht fest, dass auf den Bühnen vor allem männlich gelesene Künstler zu sehen sind. An und für sich keine neue Info, aber eine Info, die jetzt auch wissenschaftlich belegt ist.

Autorin, Speakerin und Aktivistin Rike van Kleef hat den Aspekt der geschlechtlichen Repräsentation in der Studie "Wer gibt hier den Ton an? Über die Repräsentanz von Geschlecht auf deutschen Unterhaltungsmusik-Festivalbühnen" untersucht. FluxFM-Moderator Ron Stoklas hat mir ihr über die Studie und die Situation in der Musikindustrie im Allgemeinen gesprochen.

Autorin Rike van Kleef im FluxFM-Interview

FluxFM: An und für sich wissen wir alle, dass mehr Männer auf Festivals spielen. Wie überraschend oder doch eher ernüchternd war es für dich bei der Auswertung das Ergebnis zu sehen?

Rike van Kleef: Also, um ehrlich zu sein, war ich gar nicht überrascht. Es ging schon eher darum, das aufzuschreiben, was man eh schon weiß. Wofür aber, du hast es gerade gesagt, der Beleg vielleicht gefehlt hat und Deutschland dann gesagt haben 'Ach, ist das wirklich so? Bildest du dir das nur ein?' Da ging es schon eher darum, Erkenntnis, die man vielleicht schon erahnt hat, aufzuschreiben. Trotzdem musste ich natürlich, das gehört zu wissenschaftlichen Arbeiten dazu, ergebnisoffen an die Sache herangehen und schauen, ob es wirklich so ist. Und ja, es war dann wirklich so.

FluxFM: Du hast dich für "Wer gibt hier den Ton an?" auf den deutschen Festivalmarkt fokussiert. International gab es bereits vergleichbare Studien. Diese sprechen von bis zu 90% Männeranteil auf Festivalbühnen. Welche deutschen Festivals hast du untersucht - und wie sieht es hier vor allem aus?

Rika van Kleef: Ich habe mir die fünf größten Festivals abhängig vom Ticketverkauf angeschaut. Also die, die die meisten Menschen erreichen, die größte Reichweite und wahrscheinlich am meisten Budget haben. Es unterscheidet sich schon von Festival zu Festival. Die Fusion beispielsweise schneidet, vielleicht auch nicht so überraschend, deutlich besser ab. Trotzdem ist man in absoluten Zahlen lange noch nicht so 50/50, wie die Fusion es selber gerne hätte. Andere Festivals, wie beispielsweise das häufig erwähnte Rock am Ring, haben wirklich gar nicht gut abgeschnitten. Da waren es dann die vier Prozent Programmpunkte ohne Männeranteil.