Bright Eyes - "Five Dice, All Threes” | Album der Woche

Nie hätte er geglaubt, 45 Jahre alt zu werden - so singt es Conor Oberst, Kopf von Bright Eyes auf dem Titel „Bas Jan Ader“ ihrer neuen Platte "Five Dice, All Threes“.

Der Folksong ist nach dem gleichnamigen niederländischen Performance-Künstler benannt, der 1975 auf mysteriöse Weise verschwindet. Für Conor Oberst eine faszinierende Figur, deren Tod metaphorisch für die Abgründe im Leben steht.

Gedanken an seine eigene Sterblichkeit sind für Conor Oberst schon immer präsent: Zu den Gründungszeiten von Bright Eyes ist er vom Tod fasziniert – und neigt in Songs dazu, Depressionen zu romantisieren. Fragt man seine Bandkollegen, sehen sie viele Parallelen zwischen ihrer neuen Platte "Five Dice, All Threes“ und jenen älteren Alben. Conor Oberst hingegen fallen hingegen mehr Unterschiede auf, erzählt er im FluxFM Interview.

Conor Oberst gründet Bright Eyes 1995, da ist er gerade einmal 15 Jahre alt und lebt in Nebraska. Später zieht es ihn nach New York und LA. Auf „Five Dice, All Threes“ werden seine biographischen Stationen zur Kulisse für eine Reflexion über das Leben, die Gesellschaft und die eigene Sterblichkeit.

Die Band reist symbolisch durch beide Städte – trifft auf Tech-Milliardär:innen und prangert den Aufstieg der künstlichen Intelligenz an. Persönlich von KI bedroht sieht Oberst sich allerdings nicht, verrät er schmunzelnd.

Ohne Zweifel ist "Five Dice, All Threes“ eine intensive Platte. Conor Oberst’ scharfkantige Texte und seine zittrige Stimme sorgen beim Hören wiederholt für einen Kloß im Hals. Gleichzeitig lässt sich nur Staunen über die hohe lyrische Qualität, mit der diese Platte dem fast 30-jährigen Bestehen von Bright Eyes alle Ehre macht.

Hier könnt ihr Five Dice, All Threes auf Vinyl gewinnen:

Im Radio: 23. September bis 29. September 2024

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