ÄTNA - "Lucky Dancer" | Album der Woche
Hiobsbote im Paillettenfummel
Zwar lässt der Titel anderes vermuten, doch ÄTNAs drittes Studioalbum „Lucky Dancer“ ist ihr bislang düsterstes. Krisen und Tiefpunkte, Angst und Wut zeichnen die Platte lyrisch, während musikalische Referenzen an Eurodance und Drum’n’Bass einen harten Kontrast dazu bilden.
Im Produktionsprozess reisen Inéz Schaefer und Demian Kappenstein nach Südfrankreich, Indonesien und Spanien. Eigentlich wollen sie für das Album Vogelgezwitscher aufnehmen und sich am Pool räkeln. Bis das Duo in Andalusien mit der harten Realität des Klimawandels konfrontiert wird.
ÄTNA
Rezension I
Im Musikvideo zum Titel-Track "Lucky Dancer" sitzt das Duo inmitten eines toten Waldes. Mit zynischem Unterton führen sie dort allerhand Möglichkeiten vor, um sich von der Misere der Welt abzulenken: Von Shopping bis zum Abtauchen in die Virtual Reality. Für die beiden ist der Grat zwischen Ignoranz und Selbstfürsorge schmal.
ÄTNA
Rezension II
Ambivalenz aushalten – das ist die Tugend der Stunde. Auf “Lucky Dancer” üben sich ÄTNA in diesem Drahtseilakt und erzählen von der Gleichzeitigkeit der Dinge: Von Trauer, Angst und Eskapismus, dem Genuss des Sommers und der Dystopie des Klimas. Verkörpert wird die Spannung in einer Mischung aus tanzbaren Elektrosounds und analogen Orchester-Elementen.
Hier könnt ihr Lucky Dancer auf Vinyl gewinnen:
Im Radio: 21. bis 27. Oktober 2024
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