Frisch gepresst - mit Blumengarten, merci, mercy und Casper
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Frisch gepresst - mit Blumengarten, merci, mercy und Casper

FluxFM stellt euch neue Alben vor und ihr könnt welche davon gewinnen

24.11.2023

Blumengarten - Schönheit Die In Schmerzen Liegt

Rezension Blumengarten

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Acht Songs, fünf davon ganz frisch - was andere groß als Debütalbum feiern, nennt das Duo Blumengarten bescheiden "EP". Das erste Mal auf der größeren Bildfläche erscheinen die beiden im letzten Jahr: Paris Syndrom, einen ihrer ersten Songs, nehmen sie nochmal gemeinsam mit Paula Hartmann auf. Auf einem Dach in Köln, danach nimmt der Hypetrain Fahrt auf. Diesen November gewinnen sie dann den neuen Musikpreis Polyton in der Kategorie Komposition - mit der EP Versprochen, alles wird gut, die weniger als sieben Minuten Spielzeit hat. Es ist ihr Ideenreichtum, der besonders überzeugt. Plötzlich sind die beiden Schulkameraden in aller Ohren. 

Hinter Blumengarten stecken der Produzent Samuel Eickmann und Sänger Rayan Djima - eine Stimme, die hängenbleibt. Blumengarten glänzen mit musikalischer Vielfalt, Einflüssen aus Indie-Pop, HipHop und House. Dazu Sakralorgel-Keyboard-Klänge, die sich in imposanten Bässen auflösen. Doch wirklich besonders wird's, wenn diese Stimme einsetzt, egal ob Djima nun von Liebeskummer oder seiner Mama singt.

Auf Blumengartens dritter EP Schönheit die in Schmerzen liegt geht's die meiste Zeit traurig oder zumindest sehnsuchtsvoll zu, am Ende blitzt zwischen den Zeilen aber immer irgendwie die Hoffnung raus - und die Gewissheit, dass der momentane Hype um die Band noch lange nicht das Ende der Fahnenstange ist.

(Autorin: Sarah Kawelke)

merci, mercy - Like An Orchid

Rezension merci, mercy

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Das Format EP ist perfekt, um mit wenigen Songs zu zeigen, was man drauf hat. Wie breit das eigene musikalische Spektrum ist - ganz ohne den Druck eines durchdachten Konzepts oder songübergreifenden Storytellings. Nach zwei EP's kennen wir merci, mercy mittlerweile ganz gut - aber scheinbar noch nicht so gut, dass da nicht noch Platz für eine dritte wäre. 

Like An Orchid heißt die neue, versammelt fünf Songs an der Schwelle zwischen Bedroom- und Indiepop und klingt beim ersten Hören nicht sehr viel anders als die Releases davor. Da sind wieder die catchigen Melodien und Hooks, die übermorgen schon der nächste große Hype sein könnten. Beim zweiten und genauerem Hinhören fällt dann ein gewisser Schwermut auf.

Alkohol als Coping-Mechanismus, eine daraus resultierende Abhängigkeit und mentale Probleme: Like An Orchid ist voll mit diesen düsteren, selbstoffenbarenden Themen und bildet einen spannenden Kontrast zum instrumentalen Teil der Songs. Solange uns Merci, Mercy mit jedem Release eine neue Seite von sich zeigt, darf sie auch gern die vierte, fünfte und sechste EP nachlegen.

(Autor: Daniel Meinel)

Casper - Nur Liebe, Immer.

Rezension Casper

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Als Casper seine ersten Schritte im Rap-Game macht, ist sein Genre-übergreifender Ansatz noch etwas Neues, etwas Außergewöhnliches. Rap mit Einflüssen aus anderen Genres, aus Indie, Pop oder gar Hardcore - Ende der Nuller Jahre gerade erst im Kommen. Auch dank Casper. Mittlerweile sieht man das im Deutschrap nicht mehr so eng mit den Genregrenzen, aber als Casper vor einigen Monaten die erste Single zu seinem neuen Album veröffentlicht, gibt es doch einige, die staunen. Rappt der jetzt gar nicht mehr?

Tut er doch. Denn Nur Liebe, Immer. ist trotz der Vorabsingle Emma ein Rap-Album. Allerdings eines, auf dem Casper ein paar Gänge zurückschaltet. Und vor allem viel zurückblickt, denn Album Nummer 5 beschäftigt sich mit dem, was war. Dazu viel Pop, ein bisschen Elektronik und viel Groove.

Das Aufwachsen zwischen Georgia im Süden der USA und Ostwestfalen-Lippe. Die eigene Karriere. Die Ups and Downs, privat wie als Rapper. Das klingt ein bisschen nach Retrospektive, nach großem Konzept. Ist es aber nicht. Eigentlich wollte Casper nur ein Mixtape machen, einfach drauf los. Irgendwie fand sich dann doch ein roter Faden. Oder mehrere. Denn auch das Thema Liebe zieht sich durch. Logisch bei diesem Albumtitel.

Da ist sie endlich - die Song-gewordene Liebeserklärung an Bielefeld, an seine Herzensstadt, die endlich mehr sein soll als ein lahmer Joke. Bielefeld gibt's gar nicht. Haha. Gibt's sehr wohl.

Nur Liebe, Immer. ist ein wesentlich ruhigeres Album als die Vorgänger. Vielleicht fehlen die großen Banger, muss ja aber auch nicht immer. Manchmal tut auch weniger Druck ganz gut.

(Autor: Micha Gehrig)

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"Frisch gepresst"-Historie: